Am Ende siegten die Schmerzen. Zum ersten Mal in seiner Profi-Karriere hat Tiger Woods bei einem Major-Turnier aufgegeben – die Finalrunde der 104. PGA Championship in Tulsa muss ohne den Golf-Superstar gespielt werden.
Rund vier Stunden nachdem der 15-malige Major-Sieger die dritte Runde beendet hatte, teilte Woods den Veranstaltern mit, dass er am Sonntag im Southern Hills Country Club nicht an den Start gehen wird. Die Schmerzen im rechten Bein, das er sich bei dem schweren Autounfall im Februar 2021 mehrfach gebrochen hatte, waren wohl zu groß.
Die Aufgabe hatte sich schon am Samstag direkt nach seiner schwachen 79er-Runde auf dem schweren Par-70-Kurs im US-Bundesstaat Oklahoma angedeutet. «Nun, ich bin wund. Ich weiß, das ist eine Tatsache. Wir werden etwas arbeiten und sehen, wie es läuft», sagte Woods. Eine weitere Erklärung gab er bislang nicht ab.
Bei nasskalter Witterung quälte sich Woods in Tulsa am Samstag über den Golfplatz. Mit 79 Schlägen lieferte er die schlechteste Runde ab, die er jemals bei einer PGA Championship gespielt hat. In der Gesamtwertung lag die langjährige Nummer eins der Welt mit 222 Schlägen weit zurück.
Körperlich noch nicht in bester Verfassung
Woods leistete sich an diesem Tag zu viele Fehlschläge. Man merkte ihm an, dass er nach der langen Leidenszeit noch nicht wieder im Vollbesitz seiner körperlichen Leistungsfähigkeit ist. Für den 46-Jährigen war es nach dem Start beim Masters im April erst das zweite PGA-Turnier seit dem Unfall.
Die Konkurrenten litten mit. «Er ist so ein phänomenaler Spieler», sagte der Südafrikaner Shaun Norris, der in der dritten Runde mit Woods spielte. «Es tut dir so leid, dass er das durchmachen muss. Aber andererseits sieht man auch, was für ein Mensch er ist, dass er kämpft und sich selbst pusht, sogar den ganzen Schmerz und so.»
Am Freitag hatte sich Woods dank einer Energieleistung (69er-Runde) noch für die beiden entscheidenden Runden am Wochenende qualifiziert. Wie hoch diese Leistung einzuschätzen ist, zeigt, dass Stars wie der Weltranglistenerste Scottie Scheffler (USA), Dustin Johnson (USA), Sergio Garcia (Spanien) oder Adam Scott (Australien) bereits nach zwei Runden vorzeitig ausschieden. Auch die deutschen Golfprofis Martin Kaymer und Alex Cejka scheiterten in Tulsa klar am Cut.
Die Führung beim zweiten Major des Jahres übernahm vor dem Finaltag Mito Pereira. Der 27-jährige Chilene lag mit 201 Schlägen drei Schläge vor dem Engländer Matt Fitzpatrick und Will Zalatoris aus den USA.