Die letzte Runde von Martin Kaymer beim Finale der European Tour in Dubai stand sinnbildlich für dessen Golfjahr: Es war ein ständiges Auf und Ab. Am Ende reichte es für den 35-Jährigen aus Mettmann beim letzten Turnier der schwierigen Corona-Saison am Sonntag im edlen Jumeirah Golf Estates zum geteilten 14. Rang. Die Jahreswertung der Tour, das «Race to Dubai», beendete der zweimalige Major-Sieger auf dem 24. Platz. 2010 hatte Kaymer diese Rangliste noch als Erster abgeschlossen.
«Im Großen und Ganzen habe ich eine gute Saison gespielt», sagte Kaymer nach dem Turnier bei Sky. «Nach dem Restart war es nicht ganz so einfach, wieder ins Turniergeschehen einzusteigen. Aber das habe ich ganz gut gemacht.»
Im Spätsommer diesen Jahres war Kaymer nahe dran am zwölften Sieg auf der Europa-Tour: Beim Andalucia Masters im spanischen Sotogrande belegte der Rheinländer den zweiten Platz. Eine Woche zuvor war er bei der UK Championship Dritter geworden. Insgesamt spielte sich Kaymer in dieser Saison auf der Europa-Tour sechsmal in die Top Ten. Allerdings wartet der ehemalige Weltranglistenerste seit seinem Triumph bei der US Open 2014 weiter auf den nächsten Turniersieg.
Bei den wichtigen Major-Turnieren in den USA lief es für ihn aber nicht so gut wie in Europa. Bei der PGA Championship und bei der US Open scheiterte er am Cut. Für das Masters im Augusta National Golf Club war Kaymer erst gar nicht qualifiziert.
Wie bei vielen Turnieren in dieser Saison war auch beim Saisonfinale in Dubai mehr für Kaymer möglich. So patzte er an allen vier Turniertagen an der neunten Spielbahn des Earth-Course. Alleine an diesem Par-4-Loch leistete sich Deutschlands Top-Golfer insgesamt sechs Schlagverluste. Am Ende hatte er mit einem Gesamtergebnis von 282 Schlägen neun Schläge Rückstand auf den Sieger Matthew Fitzpatrick aus England (273).
Fitzpatrick gewann in Dubai vor seinem Landsmann Lee Westwood (274). Für seinen sechsten Turniersieg auf der Europa-Tour kassierte er drei Millionen US-Dollar. Bereits 2016 hatte Fitzpatrick das Abschlussturnier der European Tour gewinnen können. Europas erfolgreichster Golfer des Jahres heißt aber zum dritten Mal Lee Westwood. Dem 47 Jahre alten Routinier reichte der zweite Rang, um nach 2000 und 2009 erneut die Jahreswertung für sich zu entscheiden.