Immerhin war Bernhard Langer beim 85. Masters in bester Gesellschaft.
Nicht nur der deutsche Golf-Routinier verpasste beim traditionsreichen Major-Turnier in Augusta die beiden Finalrunden, auch für etliche Favoriten um Titelverteidiger Dustin Johnson war die mit 11,5 Millionen US-Dollar dotierte Veranstaltung schon nach zwei Tagen vorbei.
«Die Vorbereitung war für mich nicht optimal. Ich habe die letzten fünf Wochen sehr wenig Golf gespielt und konnte wenig trainieren», hatte Langer beim TV-Sender Sky schon nach dem ersten Tag gesagt und Einblicke in seinen Fitnesszustand gewährt: «Ich habe ein bisschen Rückenprobleme gehabt und leichte Knieschmerzen.»
Am Ende waren die widrigen Umständen für Langer bei seinem geliebten Masters einfach zuviel. Der 63-jährige Anhausener spielte am Freitag eine missglückte 77er-Runde und scheiterte mit insgesamt 151 Schlägen als 71. am Cut. Am Vortag hatte Langer noch auf dem 30. Rang gelegen, die besten 54 Golfer kamen weiter.
Damit konnte Langer nicht an seine starke Vorjahresleistung anknüpfen. Vor 147 Tagen, als das Masters wegen der Corona-Krise ausnahmsweise im November ausgetragen wurde, hatte er noch einen Rekord aufgestellt: Als ältester Spieler der Geschichte hatte der Routinier damals den Cut an der Magnolia Lane geschafft.
Eine Wiederholung dieser Bestmarke blieb ihm nun verwehrt. Der Masters-Sieger von 1985 und 1993 kam auf dem Par-72-Platz nur auf ein Birdie. Demgegenüber leistete sich der in Florida lebende deutsche Golf-Routinier an sechs Löchern Schlagverluste.
Doch damit war Langer nicht allein: Etliche Favoriten scheiterten auf der malerischen Anlage im US-Bundesstaat Georgia ebenfalls. So schieden unter anderem Vorjahressieger Dustin Johnson, dessen amerikanischer Landsmann Brooks Koepka (beide 149 Schläge) und Rory McIlroy aus Nordirland (150) aus.
«Natürlich wollte ich am Wochenende dabei sein. Das war nicht so gut, vor allem mit dem Putter», sagte der enttäuschte Weltranglistenerste Johnson. «Ich mag diesen Golfplatz und ich habe das Gefühl, dass ich ihn eigentlich sehr gut spiele. Ich habe aber nicht gut geputtet. So einfach ist das.»
Olympiasieger Justin Rose konnte seine Führung mit einer soliden 72er-Runde und insgesamt 137 Schlägen knapp behaupten. «Dieser Ort inspiriert mich. Ich liebe es, hier auf dem Gelände zu sein. Es ist ein Golfplatz, den ich besser zu spielen weiß als jeden anderen», sagte der 40-jährige Engländer. Ärgste Verfolger von Rose, der 2013 bei der US Open schon ein Major gewinnen konnte, sind nach dem zweiten Tag die beiden Amerikaner Will Zalatoris und Brian Harman (beide 138).
Dank seiner beiden Masters-Erfolge genießt Langer ein lebenslanges Startrecht bei dem ersten Major des Jahres. Er schlug in diesem Jahr zum 38. Mal auf dem Augusta National Golf Club ab. Der zweimalige Major-Sieger Martin Kaymer aus Mettmann hatte sich dagegen nicht für das Masters qualifizieren können. Auch der fünfmalige Masters-Champion Tiger Woods fehlte im Starterfeld in Augusta nach seinem schweren Autounfall Ende Februar.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr sind dieses Mal wieder Zuschauer auf der Masters-Anlage im US-Bundesstaat Georgia zugelassen – jedoch deutlich weniger als sonst und mit Maskenpflicht und Abstandsregeln.