Der US-Amerikaner Collin Morikawa hat die 149. British Open gewonnen und sich bei seinem Debüt den begehrten Claret Jug gesichert.
Der 24-Jährige spielte im Royal St. Georges Club ein überragendes Turnier und benötigte auf dem Par-70-Kurs im englischen Sandwich in der Grafschaft Kent 265 Schläge für 72 Löcher. Am Sonntag gelang dem Kalifornier bei strahlendem Sonnenschein eine 66er-Runde ohne Bogeys. «Das ist mit Abstand einer der besten Momente meines Lebens», schwärmte Morikawa anschließend. Im vergangenen Jahr hatte er bei der PGA Championship sein erstes Major-Turnier gewonnen.
Schmid bester Amateur
Ein erfolgreiches Wochenende war es auch für die deutschen Profis Marcel Siem und den Amateur Matthias Schmid. Der Ratinger Siems, der an den ersten beiden Tagen 67er-Runden gespielt hatte, brauchte am Samstag und Sonntag bei sommerlichen Temperaturen und ungewohnt wenig Wind zwar 70 und 71 Schläge auf dem Links-Kurs. Der 41-Jährige landete aber mit insgesamt 275 Schlägen auf dem geteilten 15. Platz, schaffte mit fünf unter Par seine bisher beste Platzierung bei den Open und bekam für seine Leistung viel Applaus vom Publikum.
Der 23-jährige Schmid gewann an der englischen Ostküste die wertvolle «Silver Medal» als bester Amateur, die vor ihm unter anderem Tiger Woods und Rory McIlroy erhalten hatten. Am Samstag hatte Schmid, für den es das letzte Turnier als Amateur war, mit 65 Schlägen die beste Runde eines Amateurs in der Geschichte der Open gespielt. Er landete am Ende auf Platz 59, deutlich vor seinem Landsmann Martin Kaymer, der am Freitag genau wie Marcel Schneider den Cut verpasst hatte.
Hinter Morikawa wurde der US-Amerikaner Jordan Spieth mit 267 Schlägen Zweiter. Platz drei teilten sich der Südafrikaner Louis Oosthuizen, der nach überragendem Start (64/65 Schläge) am Wochenende schwächelte (69/71), sowie der zuvor als Topfavorit gehandelte Spanier Jon Rahm. Beide benötigten insgesamt 269 Schläge. Nordirlands Golfstar Rory McIlroy landete mit 280 Schlägen nur auf Platz 46. Der Ire Shane Lowry, der die Open 2019 gewonnen hatte, wurde Zwölfter.
Ein Erfolg waren die British Open auch für die Organisatoren. Im vergangenen Jahr hatten sie das traditionsreiche Major-Turnier, das erstmals 1860 ausgetragen wurde, wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt. Umso größer war die Freude bei Veranstaltern und Fans, dass die Open in diesem Jahr – wenngleich unter strengen Auflagen – vor Publikum stattfinden konnten. Am Sonntag waren in Sandwich rund 32.000 Zuschauer vor Ort und sorgten am Grün für gute Stimmung.