Golf-Superstar Tiger Woods und tausende von Hobby-Golfern haben auf dem Old Course im schottischen St. Andrews eines gemeinsam: Alle wollen unbedingt ein Foto mit und vor allem auf ihr – der Swilcan Bridge.
Die kleine, graue Steinbrücke ist eines der berühmtesten Bildmotive im Golfsport. Seit über 700 Jahren überspannt die Swilcan Bridge den Kanal Swilcan Burn, der sich durch das 18. Fairway des Golfplatzes schlängelt.
Heerscharen von Golfern und das nasse Wetter an der schottischen Küste hatten ihre Spuren rund um das Wahrzeichen im «Home of Golf» hinterlassen. Der Golfplatzbetreiber St. Andrews Links Trust sah sich zum Handeln gezwungen und ersetzte den arg strapazierten und ruinierten Rasen am Zugang der historischen Brücke durch Pflastersteine.
Die Folge: Ein Sturm der Entrüstung brach im Internet los. Ein User schrieb: «Nein. Einfach nein. Das ist, als würde man einen Schnurrbart auf die Mona Lisa malen.» Das Wort «Heimwerkerterrasse» machte schnell die Runde. Der sechsmalige Major-Sieger Sir Nick Faldo kritisierte die Renovierungsarbeiten rund um die Swilcan Bridge auf seine eigene Art: «Wenn Sie um die halbe Welt gereist sind, um in St. Andrews eine Runde zu spielen, würden Sie dann lieber mit etwas historischem Dreck an den Schuhen oder mit ein paar Zementmischungsresten abreisen?», twitterte Englands 65 Jahre altes Golf-Idol.
Die Kritik kam an. Der Golfplatzbetreiber vollzog eine Kehrtwende und ließ die Pflastersteine wieder entfernen. Der Bereich vor der berühmten Brücke soll nun wieder mit Rasen ausgekleidet werden.